Der Event startete Samstag Vormittag zunächst mit den Standardklassen. Durch einen Defekt am Bremswagen wurden dann die Vorläufe der 350kg und 500kg Freien Klasse Gardenpuller ausgetragen.

Das Highlight war am Sonntag ganz klar Gaststarter Alessandro Rocco mit seinem Freie Klasse Tractor "Fournohemi". Mit vier Hemi V8 Motoren und 10.000PS sorgte er schon im Vorfeld für Gesprächsstoff unter den Zusehern. Aber auch die Konkurrenz hatte im Winter nicht geschlafen. Einigen Zuwachs gab es bei den Minis: Dominik Makolm hatte den Interceptor aus Dänemark gekauft, angetrieben von einem Rover V12 mit Kompressoraufladung. Gerhard Potocnik kaufte den Turbinengetrieben Idefix, der nun unter dem Namen "Projet II" läuft. Damals wie heute abenteuerlich anzusehen wird dieser Tractor nach weit über 10 Jahren Standzeit wieder auf den österreichischen Pulling Events mitmischen. Auch Karl Pühringer ist mit einem neuen Pegasus nun wieder in der Mini-Klasse präsent. Ein bis ins kleinste Detail perfekt aufgebauter Mini-Puller mit einem Allison V12 Flugzeugmotor.

Zunächst ging es erst mit den Stechen der Klassen 350kg und 500kg Garendpuller los. Bei den 350ern gab es einen Doppelsieg für Captain Jack mit jeweils 48,80m und 46,32m gezogener Weite. Bei den 500ern gewann Gerhard Potocnik mit seinem Jolly Joker mit 68,29 Metern deutlich vor der zweitplatzierten Ilse Muhri auf Opel Beinhart und Raphael Grabner auf Asterix mit jeweils 56,94m und 54,99m.

Im Anschluss folgten die Freien Klassen 3,5 und 2,5 Tonnen. Spannende und teils auch wilde Pulls wurden gezeigt. Unter anderem Karl Helmbrecht auf Final Destination, der mit einem Hakenschlag noch ein Überfahren der weißen Linie zu verhindern versuchte es aber nicht schaffte. Mit beschädigtem Vorderrad war zumindest die 3,5to Klasse für ihn vorzeitig beendet. Ein ausgeglichenes Duell gab es zwischen den beiden Doppel-Allison Money Pit 2 und Black Devil Stage 2, an dem über die Winterpause einiges überarbeitet wurde. Die Schrauberstunden haben sich ausgezahlt: Black Devil lief einwandfrei und es gab im ersten Vorlauf einen Full Pull. Auch Money Pit 2 tat es ihm gleich und ging durch die Tür. Im Stechen ging der 3. nur knapp an Money Pit 2 mit gut 90 Metern. Nur knapp dahinter schließlich Black Devil mit fast 87 Metern. Auf den ersten Platz pullte sich Alessandro Rocco mit sensationellen 120 Metern, vor Manfred Obruly auf L'Aspirateur mit 107 Metern.
Nachdem es für Karl Helmbrecht auf Final Destination in der 3,5 to Klasse nicht so gut lief, konnte er sich in der 2,5 to Klasse mit dem einzigen Full Pull den Sieg sichern, vor dem Continental V12 Flying Hawk mit gut 78 Metern und Money Pit 2 mit gut 54 Metern gezogener Weite.

Zwischendurch gab es auch immer wieder Showpulls vom Team Kaiser und ihrem John Deere: dem Alkyburner Super Stock "Best Solution" sowie dem Sportklasse IH "Black Edition" mit Michael Hamprecht am Steuer.

In der Minipuller-Klasse gab es den schon oben angesprochen Zuwachs der Teilnehmer.
Hell Fire Stage II mit Andrea Hochstöger am Steuer ging mühelos über 100 Meter. Einen spektakulären Pull legte auch wieder Dominik Makolm mit Zeus hin. Wie in Krumbach (D) vor einigen Wochen knickten die Vorderräder wieder ab, Dominik ließ den Gashebel aber unten und hämmerte den V12 unter dem Jubel der Zuschauer durch die Tür. Leider klappte es für Gerhard Potocniks "Projet II" noch nicht. Die Turbine bereitete in beiden Läufen noch Schwierigkeiten. Auch Andreas Rau konnte seinem turbogeladenem "Rumble Bee" nicht die volle Leistung abgewinnen und zog in beiden Vorläufen Weiten um die 25 Meter. Am Ende konnte Andrea Hochstöger die Klasse für sich entscheiden, da Karl Pühringer mit Pegasus im Stechen nicht mehr an den Start ging.

Auch in der darauf folgenden Königsklasse, der Freien Klasse 4,5 to konnte keiner Alessandro Rocco und "Fournohemi" nachfahren. Nun mit dem vierten Motor auf dem Rahmen zog er erneut über 100 Meter Marke und gewann auch in dieser Klasse vor dem Curtiss-Wright "Boomerang" mit Ralf Woltering am Steuer, der eine Weite von 98,03 Metern zog. "Wolpertinger" und Sepp Riess landeten auf dem dritten Platz mit 60,08 Metern. Auf Platz 4 schließlich Hubert Strengberger, der seinen "Bad Medicine" optisch wie technisch überarbeitete, aber den Bremswagen nur auf 31,07 Meter ziehen konnte.

Mit einem restlos begeisterten Publikum endete kurz vor Einbruch der Dunkelheit die erste Veranstaltung in Rappolz. Für nächstes Jahr ist bereits eine weitere Veranstaltung geplant. Jetzt gehts erst mal in die Winterpause und wir hoffen euch auch 2016 auf einer Veranstaltung wieder begrüßen zu dürfen.

Autor: Schmid Otto